Es gibt Gezeiten im Leben des Menschen,
und weiß er die Flut zu nutzen,
dann hebt sie ihn empor zum Glück.

William Shakespeare

spiritueller Weg

Ein Gartenweg wird durch spirituelle Betrachtung zum Lebensweg

Hier geht es darum, einen Gartenweg anders wahrzunehmen.

Der Weg, den wir gehen werden, kann uns an unseren Lebensweg erinnern.

Was wir an einzelnen Stellen denken und erleben ist individuell.

Manche Menschen deuten Dinge, die Ihnen auf dem Gartenweg begegnen, im Hinblick auf Ihr gegenwärtiges Leben. Bei anderen tauchen Fragen in Bezug auf ihr bisheriges Leben auf.

Genauso individuell wie ein spiritueller Weg ist, erlebt jeder diesen Weg durch den Garten anders. 


Von unserem Ausgangspunkt gehen wir einen schmalen Pfad hinunter auf einen weiten Platz. Der Pfad besteht aus vielen kleinen Steinen, unterschiedlich in Farben und Formen.

 

Mögliche Deutung:

Wir kommen vom Himmel hinunter auf die Erde. Was uns in der Welt begegnet ist bunt und vielfältig. Manches kommt uns ähnlich vor und doch, bei genauerem Hinsehen ist jeder Schritt im Leben etwas ganz Besonderes.

So wie kein Stein dem anderen gleicht, so unterschiedlich sind die Menschen und Dinge, die uns auf unserem Lebensweg begegnen.

 

Mögliche Fragen:

  • Welche Art von Mensch ist dir sympathisch?
  • Ist deine Welt eher bunt oder einfarbig, überraschend oder feststehend?
  • Möchtest du in den Himmel zurück oder gern ewig hier unten bleiben?

Wir setzen uns auf eine Bank und betrachten die Landschaft:

Wir sehen auf einen See und auf einen Apfelbaum.

 

Mögliche Deutung:

Da es sich ja um einen spirituellen Spaziergang handelt, nehmen wir hier Beispiele aus der Bibel. Menschen die in anderen Religionen oder Glaubenssystemen ihre Heimat haben, nehmen sich aus dieser Tradition Beispiele. Wir fangen mit Adam, Eva und der Schlange an:

Die Menschen lebten im Paradies, bis zu dem Zeitpunkt, als sie vom Baum der Erkenntnis aßen.

Ein Leben in Kenntnis der Dualität von Gut und Böse, richtig und falsch, arm und reich schafft in uns Probleme, die wir gerne nach außen projizieren. Wir sind von Wissen und Erkenntnissen erfüllt, wo wir besser geistig arm wären.

Christus beginnt seine Bergpredigt mit den Worten: „Selig sind, die da geistig arm sind, denn ihrer ist das Himmelreich.“ An einer anderen Stelle spricht er davon, dass er das Wasser des Lebens ist.

Wir können das Wasser zwar sehen, aber es ist noch in weiter Entfernung.

 

Mögliche Fragen:

  • Ähnelst du eher Adam oder Eva oder der Schlange?
  • An was glaubst du ganz tief?
  • Wie wäre dein Leben, wenn du nicht mehr dualistisch denken würdest?

Unser Weg führt weiter einen kleinen Hügel hinunter.

Auf unserer linken Seite eröffnet sich in Form eines glatt gepflasterten Weges die Möglichkeit von unserem bisherigen Pfad abzukehren.

Diese Einladung, den steinigen Pfad zu verlassen, nehmen wir gern an und gehen einen angenehm ebenen Weg. Wir kommen gut vorwärts, doch merken irgendwann, dass es sich um eine Sackgasse handelt.

Wir müssen umkehren und unseren Weg fortsetzen.

 

Mögliche Deutungsfragen:

Jeder kennt die Versuchung, den Weg des geringsten Wiederstandes zu gehen. Ein glatt vorgegebener Lebensweg hat seinen Reiz.

Wir hoffen nicht zu stolpern und ohne große Blessuren durchs Leben zu gehen. Das ist menschlich und verständlich. Aber eine Frage taucht auf: Bringt uns so ein Verhalten voran?

Viele Leute sagen, sich den Problemen zu stellen, schult den Charakter.

Deshalb ist es wichtig, in schwierigen Situationen durchzuhalten. Oder einfacher ausgedrückt: Nur die Harten kommen in den Garten.

Könnte es auf der anderen Seite richtig sein, dass wir an einfachen Aufgaben wachsen, weil wir dort Selbstvertrauen tanken, um später die wirklich schwierigen Herausforderungen im Leben besser zu meistern?

Haben Umwege und Irrwege im Leben eine Berechtigung oder zählt nur der gerade Weg zum Ziel?

 

Mögliche Fragen:

  • Gehst du bewusst gern mal abseits der vertrauten Pfade?
  • Was spricht dafür und was dagegen, es sich im Leben leicht zu machen?
  • Worin liegt der Lohn, einen schwierigen Lebensweg gemeistert zu haben?

Wir gehen den Kieselweg weiter Richtung See und kommen an ein erhöhtes Granitstein Plateau, indem ein Symbol eingearbeitet ist.

Bei genauerem Hinsehen entdecken wir einen Fisch.

Wir halten uns erst mal unterhalb des Fisches auf und bewegen uns Richtung Schwanzflosse. Dort geht ein weiterer Kieselweg ab.

Dem wenden wir uns zu und wollen bald weitergehen.

 

Mögliche Deutung:

Das Symbol war ein Erkennungssymbol der Urchristen und ist somit ein Zeichen für das Göttliche, das in jedem Menschen zu Hause ist.

Wenn wir das erste Mal mit Spiritualität in Berührung kommen, kann es sein, das wir noch leicht abzulenken sind. Irgendetwas zieht uns noch woanders hin.

 

Mögliche Fragen:

  • Bist du derjenige der den Weg geht oder wirst du ihn eher gegangen?
  • Ist für dich der Weg das Ziel oder gibt es eine passendere Beschreibung?• Welchen Stellenwert hatte Spiritualität in deinem Leben bisher?

Unser Weg führt uns weiter zu einer Steinspirale mit interessanten Dingen darin. Wir bleiben kurz davor stehen und gehen dann ein paarmal um die Spirale und bleiben schließlich an dem Punkt stehen, von dem wir gekommen sind.

  

Mögliche Deutung:

Wenn wir uns immer nur um uns selber drehen, kommen wir nicht weiter.

 

Mögliche Fragen:

  • Wie befreist du dich, wenn du dich verrannt hast?
  • Bist du in dein Ego verliebt?
  • Wie bekommst du Abstand und Überblick über eine Situation?

Wir gehen zurück auf das Plateau mit dem Fische Symbol.

Diesmal können wir über den ganzen Platz gehen und wenn wir wollen, setzen wir uns in den Schwebestuhl. Von hieraus betrachten wir noch einmal den ganzen Weg, den wir gegangen sind.

 

Mögliche Deutung:

Mit kindlicher Unschuld traten wir ins Leben und sind unseren Lebensweg gegangen. Wir sehen unsere Auf und Abstiege, die vermeintlich leichten geraden Wege, die Sackgassen, die steinigen Wege und spüren den festen Untergrund, auf dem wir jetzt stehen.

Wir sehen, wie leicht es ist, uns von unserem höheren Selbst abzulenken und wie gern wir uns um unser kleines Selbst, um unser Ego drehen.

Wir sehen, dass wirkliche Spiritualität manchmal einen zweiten Anlauf braucht, um tief erkannt zu werden.

Dem Wasser des Lebens sind wir jetzt näher gekommen.

 

Mögliche Fragen:

  • An welcher Stelle stehst du zurzeit auf deinem Lebensweg?
  • Was glaubst du: Was fehlt dir noch? Was hast du schon?
  • Welche Glaubensüberzeugungen haben sich auf deinem Lebensweg bewährt?

 

 

 

Von hier kreuzen wir den Hauptweg und setzen uns auf der anderen Seite auf die beiden Stühle. Aus der Entfernung betrachten wir den Weg und besprechen noch einmal, welche Erkenntnisse jetzt mit einigem Abstand gekommen sind.